Exhibitions and Residencies

2023

Entrelaçdas: Mulheres na Arte, Fundação Pedro Calmon, Itaparica BR (participation)

Blind Date, Stadtmuseum Nordico, Linz AT (participation)

Wildwuchs, galerie20gerhaus, Ried i. Innkreis, AT

Eröffnungsrede Ursula Hentschläger Dr. phil

In meinem Verständnis werden Kunst und Sprache dann relevant, wenn sie in ihrer Bedeutung oder Lesart vielschichtig bleiben. Für Astrid Esslingers Werk trifft dies in jedem Fall zu. Ihr hauptsächliches Anliegen gilt der Lebendigkeit. Fragen zu Wildnis und Zivilisation oder Autonomie und Macht sind damit seit vielen Jahren in ihrem Werk präsent. Titel wie WILDWUCHS, KOEXISTENZ oder RAUMORDNUNG hallen lange nach und regen zu Überlegungen an. Was genau ist Wildwuchs? Eine wild wachsende Struktur in einem Garten, der nicht bearbeitet wird? Eine Beschreibung des Entgleitens der Aktienmärkte? Die Akzeptanz an WILDWUCHS wie auch an KOEXISTENZ hat im menschlichen System klar definierte Grenzen im Verhältnis zur Natur. Die Katze, die das Mausen nicht lässt (RAUMORDNUNG III); der Fuchs, der die Ziege reisst (RAUMORDNUNG II); die Spinne, die ihre Netze im Haus spannt (KOEXISTENZ I). Das scheint letztlich alles noch im Rahmen. Aber was ist mit Wölfen, Bären oder anderen wilden Tieren im zivilisierten Westeuropa? Astrid Esslinger konfrontiert die Betrachtenden mit der spürbaren Wildheit von Wesen, die ihren eigenen Gesetzen folgen und mit der Angst, die seit jeher allen Umgang mit Wildheit begleitet.

Esslinger bewegt sich mit ihren aktuellen Arbeiten in einem aufgeladenen Spannungsfeld von romantisierenden Tierfilmwelten und menschlichem Vernichtungsgebahren. In unserer primären Wahrnehmung sind Tiere im Idealfall domestiziert und wenn schon wild, dann vorzugsweise eingesperrt im Zoo oder medial vermittelt. Hühner, Schweine, Schafe oder Rinder werden zumeist nur noch als (Fleisch-)Teile ihrer selbst wahrgenommen. Das sogenannte Nutztier ist im Alltag nur noch über Barcodes zuordenbar und hat kaum noch Anrecht auf natürliches Leben jenseits menschlicher Nahrungsmittelindustrie. WILDWUCHS trägt aber per se Leben und unkontrollierte Wildheit in sich; damit auch das Wilde, Instinktive, Archaische, dem sich Zivilisation grundsätzlich und beinahe manisch entgegen- stemmt. Im durch die Ausstellung spazieren, fällt das Reh auf (RAUMORDNUNG IV), dem offenbar der Wald abhanden gekommen ist und das nun den heissen Sommer statt im kühlen Dickicht vor einer fraglich schützenden Hauswand verbringt. Immer noch sieht es mit seinen sprichwörtlichen Augen zu uns her; eindeutig aus offensichtlich unsicherer Position.Dann ducken sich Wölfe (wiederum in der Reihe > RAUMORDNUNG) ins Gras; sind sie am Angreifen oder am Flüchten? Das wird nicht klar. Sie wittern offenbar ebenso die vom Menschen ausgehende Gefahr, die auch das Reh erlebt. Wissen sie, wen sie vor sich haben? Wissen wir es denn? Esslingers aktuelle Bilder sind beeindruckend. Dies gilt für die Größe der Wölfe

(RAUMORDNUNG I) ebenso wie die generelle Schärfe im Ausdruck der Tiere. Es ist, als wären sie hier im Raum; mitten unter uns.

Parallel thematisiert Esslinger den WILDWUCHS entgleitender Wirtschaftsstrukturen, die Lebendigkeit in Zahlen transformieren und auch hier wiederum das scheinbar Nützliche vom Unnützen trennen. „Der Mensch als Maß aller Dinge wird zunehmend zum verhängnisvollen Eigentor“, sagt die Künstlerin und dem ist kaum etwas anzufügen, denn es scheint, als sei die Vernichtung von Lebensraum endgültig und offensichtlich zu Grundprinzip und Programm des 20. und nun 21. Jahrhunderts erhoben. In dieser Ausstellung gibt es aber auch Menschenbilder. Sie sind vor allem damit befasst, die Natur zu durchschreiten (SCHRITTZÄHLER) oder aber sie zu vermessen“ (VERMESSEN II). Welch wunderbarer Begriff, steht er doch für zu viel verlangend ebenso wie für fehlerhafte Messung als auch für Land u.a.m., das vermessen und katalogisiert wird, um es möglichst wertvoll verkaufen, bebauen oder sonst wie nutzen zu können. Wären wir aber auch ohne Zeitvermessung als Uhrzeit – oder anderen alltagsüblichen Maßeinheiten überhaupt noch denkbar? In der Messbarkeit findet sich eine wesentliche Grundlage moderner Verwertungsprinzipien. Das damit verbundene Unterwerfungspotential macht nicht einmal vor uns selbst halt. Dies führt uns Astrid Esslinger auch mit dem Projekt STRICHCODE-SKLAVEN eindringlich vor Augen. Ihre SKLAVEN verweisen auf die Kämpfe in unserer eigenen Art. Esslinger spielt darin mit einem zentralen Mess-Spiegel unserer Zeit; den Barcodes. Die von ihr – aus vorgefundenen Kartonagen – geschaffenen piktogrammatischen Figuren schieben und heben, eilen, stehen, tragen, ruhen oder spielen. Es ist, als generiere Esslinger ein eigenes kleines Volk, dessen Leben sich rund um vorgegebene Barcodes dreht. Sind wir nicht längst wie sie? Warum aber sollte es uns besser gehen als den Fleisch-Teil-Tieren hinten den Barcode-Verpackungen? Mit den SKLAVEN thematisiert Esslinger auch die Doppelbödigkeit unserer Zeit, in der es nur selten – trotz gerne geübter Kritik am System – zu ernsthaften, die Welt verbessernden Konsequenzen im Alltag kommt. Lassen Sie mich in diesem Sinn mit einem Zitat von Rainer Zendron zu einer von Astrid Esslingers Ausstellungen zum Schluss kommen, der eben dieses Dilemma einmal mehr aufweist: „Falls sie einen persönlichen Sklaven erwerben wollen, wenden sie sich bitte direkt an die Künstlerin.“

Sie ist Kunst, Galerie Seidler, Linz AT (participation)

2022

What the Fem*?, Stadtmuseum Nordico, Linz AT (participation)

Entre Laçadas, Galeria Aliança Francesa, Salvador da Bahia, BR (participation)

Kunst.Leben.Leidenschaft. 10 Jahre Museum Angerlehner, Thalheim, AT (participation)

Zorro und der Mythos der Gerechtigkeit, Kunsthaus Deutschvilla, Strobl AT (participation)

Paradise Lost, Museum Humanum, Fratres AT

Eröffnungsrede Alexandra Gusetti Dr. phil

Astrid Esslinger kam über ihr Studium der Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte in die heiligen Black Hills der Lakota Nation, wo sie monatelang mit indigenen AktivistInnen campierte. In dieser Zeit hat sich ihre glasklare innere Überzeugung gefestigt, dass Kultur das Rückgrad einer Gesellschaft ist, weil sie Lebensabläufe gestaltet und damit Wirklichkeiten schafft. Dass die Fokusierung auf die wirtschaftliche Verwertungslogik dem Leben Glanz raubt und Destruktion das Geschäftsmodell der industrialisierten Gesellschaften ist.

Wesentlich durch ihre Zeit in der Stadtwerkstatt, einem Linzer interdisziplinären Kollektiv, fand sie zu ihrer künstlerischen Arbeit. Besonders die 1980er Jahre waren prägend: aufgeladen mit emanzipativen Kräften, getragen von Befreiung und Aufbruch, ein Höhepunkt der Entwicklung einer freien Szene, vor allem auch in der Kunst.

Freies Entstehen-wollen gehört zum Arbeitsprozess.
Astrid Esslinger beschreibt ihn als eine Wanderung mit dem Pinsel über die Leinwand. Es ist ein ergebnisoffener Prozess, ein Entstehen im Beobachten. Etwas zeigt sich, verschwindet wieder bis plötzlich die Sicht frei wird. „Dem Unberechenbaren will ich Raum lassen“, sagt sie, denn das Sein endet nicht beim analytisch Erfaßbaren. Es gilt, sich dem Strom zu überlassen, mit dem Kontrollverlust zu improvisieren, das Unperfekte auszuhalten.

So entstehen Werke, die eine Wildheit in sich tragen, zugleich flüchtig wirken und kraftvoll existenziell. Wie Momente einer Erzählung, die angerissen wird, schwebend, fertig und unfertig zugleich. Werke, die die Betrachtenden auffordern einzusteigen, diese Erzählung weiter zu spinnen, zu ergänzen, ein immerwährendes: Stell dir vor…

Die Inhalte sind autobiografisch motiviert, dabei ist es ihr wichtig, das Private in eine gesellschaftliche Relevanz einzuschreiben. Die Arbeiten beschäftigen sich mit dem Menschsein und den Strukturen, in denen er sich vorfindet, und vor allem auch mit Frauen und Machtverhältnissen.

SIE, die Frauenfigur taucht immer wieder auf; heftig, eindringlich, unermüdlich.
SIE verweist auf eine Dringlichkeit, auf ein Leben, das es zu leben gilt.
SIE, ein Statement, sie kehrt dem Patriarchat den Rücken, wendet sich dem Leben zu, aufrecht.

Wer den eigenen Tod als Katastrophe ansieht, sagt Esslinger, muss die Natur als Feind wahrnehmen. Im Tod sind wir dem Naturhaften ausgeliefert. Im Bestreben unser eigenes Natursein immer weiter zurück zu drängen, zerstören wir die Biosphäre – Paradise Lost.

Natur, die wir beständig bekämpfen, anstatt sich von ihr leiten zu lassen.
Ich kenne Astrids Garten am Linzer Stadtrand. Ein Kunstwerk, das sich durch ein in Ruhe lassen und Schauen, was sich entwickelt auszeichnet. In ihrem Pflanzenparadies muss nichts und es darf sein. Manches braucht Unterstützung, anderes wird zurückgedrängt.

Globale ausbeuterische Lebensweisen haben ihr künstlerisches Werk herausgefordert.
Das zeigt sich besonders in den Strichcodesklaven (siehe Vitrine), einer Cut-Out-Serie, die dringlich an unsere Verantwortung als handelnde Wesen inmitten kapitalistischer Machwerke appelliert. Ein Zyklus, der während ihrer zahlreichen Auslandsaufenthalte in den unterschiedlichsten Weltgegenden enstand und in dem sie in Analogie zu Found Footage vor Ort gefundene Versandschachteln bearbeitet.

Besonders beeindruckend sind die vielen Werke, die trotz all der bedrohlichen Szenarien auch stille Momente zeigen; zärtlich oft. Augenblicke, die hinweisen auf etwas, das bleibt, auf ein Zu-sich- kommen, wenn man es lässt, wodurch Lebendigkeit entstehen kann, wenn man sie lässt. Es sind diese existenziellen Momente, die berühren, die Astrid Esslingers Werk auszeichnen.

Der fragmenthafte Zauber ihres sicheren Pinselstrichs, der nur andeutet und doch so viel aussagt. Als würden sich die SpielerInnen ihrer Kunst gerade noch, bevor sie fertig werden, aus dem Bild herauslösen wollen.

Alexandra Gusetti Dr. phil

Raumordnung, Galerie Gut Gastei, Gloggnitz AT

2021

Flüchtig, Hofkabinett, Linz AT (participation)

18 x 9 cm, Kunstverein Paradigma, Linz AT (participation)

„Ich bin hinausgegangen“, Brucknerhaus Mittlerer Saal, Linz AT

Von Geburt und Tod, Kunsthaus Deutschvilla, Strobl AT (participation)

Fliegender Wechsel, dieKunstsammlung, Linz AT (participation)

2020

Sommerausstellung, Schloßmuseum Linz, Linz AT (participation)

Acervo a Vista, Xiclet_Galeria, São Paulo BR (participation)

2019

10th Anniversary, flat1, Wien AT (participation)

glut 8, 50 Jahre Hofkabinett, Linz AT (participation)

Hinterglas, Kunstverein Paradigma, Linz AT (participation)

Rhein Recidency, hand luggage production at Andrea Domesle, Basel CH

Match Point, dieKunstsammlung, Linz AT

Informationen zur Ausstellung

In der Sommerausstellung MATCH POINT geht die Linzer Künstlerin Astrid Esslinger mit ihren großformatigen Gemälden thematisch ins Freie. In Bildern des Sports, der Freizeit, der stillen Pausen erzeugt sie trotz sparsamer Mittel eine Energie und einen Sog, der den Betrachter / die Betrachterin mitzieht.

Und doch kann man nicht umhin, einen doppelten Boden zu erkennen. Die Menschen bleiben indifferent, die Gesichter eher nur Andeutungen, und die Natur ist nicht zu unterschätzen. Match Point: Wohin fällt der Ball?

Vom Globalen zu irgendeinem Dorf, iersid_art_club, Hadres AT

Vice versa 2009 – 2019, Aktionsraum LinKz, Linz AT (participation)

2018

ZWEIMAL 6 Jubiläumsausstellung, Museum Angerlehner, Thalheim AT (participation)

Linzer Kunstsalon, Landesgalerie, Linz AT (participation)

Kein Kopf Mensch, Kunsthaus Deutschvilla, Strobl AT (participation)

Stilkonsil, Kunstverein Paradigma, Linz AT (with Doris Walaschek)

Zusammen, Galerie Hofkabinett, Linz AT (participation)

2017

Demontage, Werkstadt Graz, Graz AT (paticipation)

Transit II, Schloßmuseum Freistadt, Freistadt AT

Begleitend zu Arbeiten der bildenden Künstlerin Astrid Esslinger, interpretiert Bernhard Zachhuber (Klarinettist des Klangforums Wien), im Rahmen der von der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik unterstützten Reihe Transit I-III, Werke für Klarinette solo. Kompositionen von Salvatore Sciarrino, Giacinto Scelsi, Gerhard Stäbler und Bernd Preinfalk.

Salzburger Nachrichten

https://dorftv.at/video/27880

Eröffnungsrede Rainer Zendron (Kunstuniversität Linz)

Es freut mich, Ihnen mit Astrid Esslinger eine spannende und international agierende Künstlerin vorstellen zu können. Als erfolgreiche Oberösterreicherin und Weltbürgerin sind ihre Werke in zahlreichen, wichtigen österreichischen und internationalen Sammlungen und Ausstellungen vertreten.

Ihre hier gezeigte Arbeit besteht aus Versatzstücken, die fest in unserer alltäglichen Gegenwart verankert sind. Was fällt uns auf, wenn wir einen ersten Blick über die Arbeit schweifen lassen? Wir sehen viele Menschen und die meisten von ihnen arbeiten. Wir sehen, dass diese aus Pappendeckel gefertigt sind; aus Resten von bedruckten Roh-Kartonagen, wie sie zur Verpackung von Waren aller Art benutzt werden.

Wenn wir einen Schritt näher treten bemerken wir zahlreiche Reste und Ausschnitte von Schriften, Logos, Symbolen und Codes. Manche Fragmente der Firmensignets sind uns bekannt. Viele Beschriftungen verweisen auf andere Länder und Weltregionen, doch dies ist uns nicht wirklich fremd, denn bei den Schachteln von Hofer oder Ikea ist das ebenso. In unserer globalisierten Arbeits– und Konsumwelt werden heute die meisten Waren und Dienstleistungen rund um den Erdball geschickt. Eine Menge der gedruckten Codes können wir nicht entziffern, doch auch damit haben wir uns im Alltag längst abgefunden. Die Strichcodes sind der reibungslosen internationalen Transportlogistik geschuldet und können somit nur von Computern entschlüsselt werden.

Als Künstlerin agiert Astrid Esslinger international. Ebenso wie die Einzelteile der Produkte, die wir tagtäglich kaufen und verwenden, von über den Globus verteilten Produktionsstätten zusammengeführt werden, bevor sie bei uns zu Hause landen. Die Künstlerin sammelt während ihrer Arbeitsaufenthalte im Ausland Versandschachteln und nutzt deren grafisches Angebot, um daraus mittels Cut-Out-Technik menschliche Figuren zu isolieren. Diesen haften Fragmente ihres jeweiligen lokalen Kulturkreises an, doch ebenso ist ihr Erscheinungsbild von ihrer zweckrationalen globalisierten Nutzung geprägt.

Der hier gezeigte Werkzyklus Astrid Esslingers – in der Tradition der „Found-Footage-Kunst“ – bietet für ihren Schaffensprozess als viel reisende Künstlerin zahlreiche Vorteile: Die bedruckten Schachteln sind an jedem Ort verfügbar. Für die Bearbeitung braucht sie nichts weiter als ein Stanleymesser, Edding, Bleistift, Spitzer, Schere und Radiergummi; das Ausgangsmaterial „Wellpappe“ eignet sich wegen seiner Leichtigkeit ideal dazu, im Handgepäck mitgenommen zu werden.

Die Kartonfiguren wirken, von der Ferne betrachtet, sehr abstrakt; Piktogrammen nachempfunden, wie sie heute überall Anwendung finden, um möglichst rasch und sprachunabhängig wichtige Sachverhalte zu kommunizieren, oder uns vor Gefahren zu warnen. (Erfunden wurden Piktogramme übrigens vom Österreicher Otto Neurath.)

Vergleichen wir die unterschiedlichen Papp-Figuren, so gewinnen sie durchaus an spezifischer Ausdruckskraft: Sie arbeiten und sie rasten, sie warten, spielen oder schlafen. Die meisten gehen recht geschäftig und selbstbewusst, – jedoch fast immer vereinzelt – ihrer Tätigkeit nach. Wenn sie kooperieren, dann agieren sie isoliert in Zweierbeziehungen.

Spiegelt die Künstlerin damit nicht auch unseren persönlichen Alltag? Einzelne Versatzstücke der Figuren wie Hüte, Kopftücher oder Muster- und Schriftfragmente lassen erahnen, dass sie aus allen Teilen der Welt kommen. Gewissermaßen sind sie wie wir – WIR MENSCHEN in unserer globalisierten Welt.

Die Kraft dieser Arbeit von Astrid Esslinger erschöpft sich jedoch keinesfalls im Blick aufs Ganze: Mit großer Präzision – und oft auch hintergründigem Witz – wählt sie Segmente aus den vorgegebenen Farb- und Schriftelementen des Verpackungsmaterials. Sie dreht und wendet ihr Ausgangsmaterial und schafft mit ihrer Suche nach prägnanten Ausschnitten der funktional-banalen Aufdrucke verblüffend sinnstiftende Elemente für ihre Figuren. Durch minimale zeichnerische Intervention ergänzt und akzentuiert sie ihre Strichcode-SklavInnen und haucht ihnen so Subjektivität und Individualität ein.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und ein wenig Nachdenklichkeit bei der Betrachtung der Ausstellung und bei der Suche nach ihrem persönlichen Liebling unter den Strichcode-SklavInnen.

In Serie, Galerie Hofkabinett, Linz AT (participation)

Buchstabenfest, Zollamt, Bad Radkersburg AT (participation)

Transit, Werkstadt Graz/Graz Kunst Galerietage, Graz AT

Tonkell, 44er Galerie, Leonding AT (with Anna Rafetseder)

Astrid Esslinger und Anna Rafetseder widmen sich in ihrer aktuellen Ausstellung in der 44er Galerie in Leonding dem sehr heiklen Thema „Sexualisierte Gewalt als gesellschaftliche Selbstverständlichkeit“.

dorf TV, Radio FRO

Elisabeth Lacher hat mit Astrid Esslinger gesprochen: über Bilder als Projektionsfläche und ein Atelier als Isolations-Tank.

Strichcode Sklaven – eine Handgepäckproduktion, Werkstadt Graz/Galerie Grazy, Graz AT

Astrid Esslinger: Schemenhafte Sklaven des internationalen Handels – derstandard.at/2000054223810

Kronen Zeitung  Kleine Zeitung

Residency Krumlov CZ, handluggage_production at Egon Schiele Center (Gastatelier Land OÖ)

2016

This Painting Is You, Kunsthaus Deutschvilla, Strobl AT (with Therese Eisenmann + Raffaella Busdon)

Transit, Galerie Hofkabinett, Linz AT

Ihre Bilder seien „Angebote“ an die Betrachter, etwas zu sehen oder zu erkennen, so die sympathisch unaufdringliche Einstellung der Malerin Astrid Esslinger. more (Hannah Winkelbauer, 11.3.2016 OÖN)
Mit dem Begriff TRANSIT wird Bewegung, Übergang oder Transformation assoziiert. more (Gabriele Spindler, director of the OÖ Landesgalerie on the exhibition, DORF-tv 10.3.2016)
Diesen Moment des Ausharrens zwischen zwei Lebenswegen erzählt die Künstlerin wunderbar mit ihrer ruppigen und doch so präzisen Bildsprache. more (E.V. Rathenböck, 8.3. 2016 Kronen Zeitung)
Atmen: Astrid Esslinger im Hofkabinett. more (Christian Pichler, 3.3.2016 Neues Volksblatt)

2015

Freudenhaus, Stiftervilla Kirchschlag AT (participation)

5×5.3, Kunstverein Paradigma, Linz AT (participation)

Next Comic, OK Center for Contemporary Art, Linz AT (participation)

Residency Bangkok, handluggage_production with Heide Pichler

2014

Acervo a Vista, Casa da Xiclet, São Paulo (participation)

World Cut, Presentation and Artist Talk, 18thStreetArtsCenter, St. Monica (with Heide Pichler)

Residency Los Angeles, handluggage_production with Heide Pichler at 18thStreetArtsCenter

Artist at Work, Landesgalerie im Musiktheater, Linz AT

Astrid Esslingers Malerei ist verblüffend direkt. Sehr zurückhaltend entwirft die Linzerin in ihrer aktuellen Serie in Weiß und zarten Grautönen sparsame Räume. Es sind mit wenigen Strichen und Flächen umrissene „Bühnen“ für den Auftritt ihrer Hauptfiguren. (…) Esslinger, die eine gute Verbindung zwischen abstrakter Darstellung, Skizze auf der Leinwand und gekonnter, präziser Pinselführung beherrscht, bespielt mit ihrer Kunst gelungen das neue Musiktheater…. (E.V. Rathenböck 11.11.2014, Kronen Zeitung)


Studio Talk, (Gabriele Spindler, director of the OÖ Landesgalerie, and Astrid Esslinger, DORF-tv 10.3.2016)

Schrift im Bild, Kunsthaus Deutschvilla, Strobl AT (participation)

Astrid Esslinger, in deren Malerei markante Figuren in privaten Lebenssituationen zumeist BeobachterInnen des eigenen – immer auch gesellschaftspolitisch geprägten – Umfelds werden, richtet in ihrer „Handgepäckproduktion“ den Blick nach Außen. more (Rosa von Suess, 09.07.14, artmagazine)
Auf Reisen entstanden sind die „Strichcode-Sklaven“ der Linzerin Astrid Esslinger. Die Künstlerin schneidet aus bedruckten Verpackungskartons Figuren aus und arrangiert sie an der Wand. Manche der Kartonfiguren schleppen Kisten oder Säcke. Englische, arabische Schriftzüge und Logos, die teils bruchstückhaft auf dem Karton zu lesen sind, erzählen von fremden (Arbeits-)welten. more (Hannah Winkelbauer, 8.7.2014 OÖN)

Residency Gmunden, handluggage_production with Ursula Hentschläger at Kunstsammlung OÖ

Come Rain or Come Shine, Gallery 128, NYC (participation)

Fridge Art Fair, NYC (participation)

2013

Saatchi Online Artist – Best of 2013

an bord, Galerie Hofkabinett, Linz (participation)

Reloaded, Galerie Ruprecht, Obermühl AT (participation)

Residency Berlin, handluggage-production hosted by Fina Esslinger

Fridge Art Fair, Miami (participation)

El Verano – Part 2, Gallery 128, NYC (participation)

Export, Import…, Salzamt, Linz AT (participation)

2012

BEPPO – eine Art Hommage, Galerie Hofkabinett, Linz AT (participation)

Love_25, Projekt Love_, Wien (participation)

Color & Paint, Galeriehaus, Wels AT

Drawing Matter, Gallery 128, NYC (participation)

Residency Teheran, handluggage-production, hosted by Pati and Shahin Charmi

DORF TV-Talk with Gabriele Kepplinger 9.1.2012

2011

Ni Hao Linz, Nordico Museum, Linz AT (participation)

Landschaft in der oberösterreichischen Malerei 1888–2011, Kunstmuseum Artemons, Hellmonsodt AT (participation)

Art for Happyness, Gallery 128, NYC (participation)

Across The Universe, Galeria do Colegio Portinari, Salvador da Bahia, BR(participation)

Stand By, Casa da Xiclet, São Paulo (participation)

Textile Show, Gallery Shoshinkan, Nagano Japan (participation)

o fracasso nunca me subiu a cabeça, Casa da Xiclet, São Paulo (participation)

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O fato que mais chama a tenção na poética visual de Astrid Esslinger é a sua fascinação pela figura humana. Não se trata, no entanto, de uma visão anatômica daquilo que nos diferencia dos animais. Pelo contrário, a sua visão até nos aproxima deles no sentido da busca daquilo que existe de mais essencial em cada um de nós. A principal expressão desta artista nascida em Áustria, está na maneira de observar o ser humano como um ente que tem muito a declarar e talvez nem sempre com a possibilidade de emitir essa visão de mundo. O modo como Astrid se vale do desenho e da pintura funcionam, nesse aspecto, como uma espécie de grito. Não se trata, todavia, de um desespero ou agonia contida, mas de uma afirmação de intenções regida pela constante inquietação de um pensar que valoriza a visualização do cotidiano. Existe a revelação de ver nas pequenas coisas a razão da existência, numa recusa da teatralização em que estamos inseridos. A vida, na visão de Astrid Esslinger, é uma questão de atitude e de ação. Há em sua arte justamente essa proposta de não ser passivo no pensar e no agir. Daí seus traços plenos de vigor indicarem a esfera humana do dia-a-dia como perfeitamente legítima para instaurar um estar no mundo em que toda ação plástica se torne um sincero manifesto pelo simples fato de ser, como é a obra da artista austríaca, autêntica em sua proposta e em sua expressão. (Oscar D’Ambrosio, jornalista e mestre em Artes Visuais pelo Instituto de Artes da Unesp, integra a Associação Internacional de Críticos de Arte, AICA- Seção Brasil, artcanal.com.br 2007)

We Marry Cars, Gallery 128, NYC (participation)

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What should a bunch of Austrian and European artists tell the USA about cars? The automobile nation No. 1 not only had a president but also a town car named Lincoln. Therefore it is no coincidence that the group exhibition „We Marry Cars“ in the gallery onetwentyeight in New York shows a video of a GT3 RS model in gold. Artist Johannes Langeder claims it is „the world’s slowest Porsche.“ And you better believe him, because „We Marry Cars“ not only plays with words but also with images and ideas. In case you want to look behind the curtains, it’s a mock Porsche powered by a hidden bicycle.> „We Marry Cars“ offers 17 perspectives of 17 artists on mobility, on transport, on the essence of movements and dreams. … The title of the show also points out the various aspects of the car in society. Streets are not only becoming runways for our civilization but can also be a dead end. Did you forget about last year’s collapse of the automotive industry? Speed and growth, the pursuit of happiness, independence, emotional highs and physical lows. You will be confronted with these byproducts of the car in paintings, graphics, film, photographs, video and installations. (Bernhard Praschl, cultural journalist Vienna 2011)

Residency New York, handluggage_production, hosted by gallery 128

Be an’All, Casa da Xiclet, São Paulo (participation)

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Die Banalisierung des zeitgenössischen Lebens ist ein wesentlicher Punkt in Astrid Esslingers neuesten Arbeiten , den „Strichcodesklaven“. Aus den Verpackungen von Konsumgütern schneidet sie menschliche Gestalten aus, die auf eine Welt verweisen, in der die Individualität allmählich verloren geht.Die Verwendung der Symbolik des Strichcodes ist nicht, wie es im ersten Augenblick aussehen mag, eine einfache Anspielung auf die Tatsache, dass wir immer mehr in einen großen Topf von Zahlen eintauchen. Sie deutet etwas Widersinnigeres an: die Einsamkeit der wir unterworfen sind, trotz der beharrlichen Illusion, dass wir einander näher kommen.Allein die Tatsache, dass Astrids Werke diese Fragen hervorrufen, zeugt von ihrer hohen Qualität. Das Bedeutendste aber ist, dass ihre an verschiedenen Orten der Welt in einem Prozess von Arbeitsaufenthalten und Teilnahmen in kollektiven Ausstellungen stattgefundene Forschung, dazu führt, dass sie die Kunst als die Suche eines dauernden Dialoges mit den Anderen erlebt. Was dem visuellen Universum der Künstlerin Ansehen verleiht, ist genau die Kohärenz zwischen ihren Bildern und ihrer Lebenshaltung. Wenn sie über den Planeten auf der Suche nach assoziativen Praktiken wandert, entwickelt sie ihre Figuren, die aus anonymen Verpackungen erscheinen um eine eigene Persönlichkeit zu erlangen. So wird der Strichcode transformiert und wird zur Trademark, die ihnen Menschlichkeit schenkt. (Oscar D’Ambrosio, art critic, www. artcanal.com.br, São Paulo 2011, translation from Portuguese: Adalgisa Mendes Hammerschmid)

Residency São Paulo, handluggage_production, hosted by Paula Perissinotto and  Xiclet_Galeria

2009

Mal X, Kunstraum Goethestrasse xtd., Linz A